Quarzit

QUARZIT



Quarzite sind fein- bis mittelkörnige metamorphe Gesteine, die mit Quarzgehalten ab 98 Prozent definiert sind. Sie zeichnen sich durch relativ große Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen aus.

Alle an der Erdoberfläche vorkommenden oder gebildeten Gesteine, Magmatite, Sedimente und auch die nachstehenden Metamorphite selbst können durch geologische Prozesse wieder in die tiefere Erdkruste oder sogar in den Erdmantel versenkt werden. Dabei geraten sie in Temperatur- und Druckbereiche, in denen ihre Mineralgehalte sich in andere Gesteine umwandeln, die man als Metamorphite oder Umwandlungsgesteine bezeichnet. Die technischen Eigenschaften und ihr Aussehen weisen mit den Ausgangsgesteinen keine Verwandtschaft mehr auf.
Metamorphe Gesteine bilden eine sehr große Gruppe von Nutzgesteinen, die mineralogisch stark variieren und recht unterschiedlich aussehen. Dazu gehören Marmor, Gneis, Migmatit und Quarzit.
Quarzite sind fein- bis mittelkörnige metamorphe Gesteine, die mit Quarzgehalten ab 98 Prozent definiert sind. Sie zeichnen sich durch relativ große Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen aus.

Quarzit entsteht durch Metamorphose meistens aus Sandstein, aber auch Kieselschiefer, Radiolarite oder Hornstein sind als Ausgangsgestein möglich. Durch eine Kombination von Druck, Temperatur und mechanischer Belastung werden die einzelnen Quarzkörner dabei durch Drucklösung deformiert, und ihr Kristallgitter beginnt, sich neu zu ordnen. Bei dieser Rekristallisation wachsen sie über ihre ursprünglichen Korngrenzen hinaus und bilden eine dicht vernetzte Struktur. Die ursprünglichen Porenräume und das Sedimentgefüge sind je nach Grad der Metamorphose fast vollständig verschwunden. Sind im Ursprungsgestein Tonbestandteile enthalten, entstehen Glimmerminerale wie silbriger Muskovit oder grünlicher Phengit. Dabei entsteht durch eine ausgerichtete Druckrichtung das lagige Gefüge, das sich aufspalten lässt.

Die Bezeichnung Quarzit wird in vielen Fällen nicht ganz zutreffend auf Sandsteine angewendet, deren Körner nach der Zementation durch Kieselsäure (Verkieselung) ähnlich hart sind wie echter Quarzit.

Reiner Quarzit besitzt in vielen Fällen eine weißgraue oder weiße Farbe, so etwa der aus Italien stammende Silberquarzit. Gelbe und rote Farben werden durch Beimengungen von Eisenmineralen verursacht. Die häufig vorkommenden gelben Varianten werden durch das oft in den Ursprungsgesteinen vorhandene Mineral Limonit verursacht. Durch Verunreinigungen von Magnetit und Pyrit im Ausgangsgestein ist Quarzit manchmal braun oder grau gefärbt, seltener sind Farben wie Dunkelgrün oder Graublau. Das Mineral Dumortierit oder Kyanit färbt die Quarzite bläulich bis blau.

Je nach Metamorphose-Grad können zum Teil sehr harte und spröde Gesteine entstehen, bei schwach metamorphen Quarziten kann es jedoch durchaus zu geringer Abrieb- und Frostresistenz kommen. Auch können Sedimentstrukturen des Ursprungsgesteins, wie z. B. Rippelmarken oder Schrägschichtung, erhalten geblieben sein.
Quarzit zeigt aufgrund seines hohen Gehaltes des verschleißharten Minerals Quarz selbst bei extremer Beanspruchung keinerlei Kratzspuren. Aufgrund ihres Mineralbestandes (mind. 80 % Quarz) verfügen Quarzite über die höchsten Gebrauchseigenschaften aller Gesteine. Nur hohe Temperaturen vertragen sie nicht. Quarzite sind absolut frost- und politurbeständig, säureresistent und weisen sehr hohe Druck-, Biegezug- und Abriebfestigkeiten auf. Plattenquarzite neigen manchmal aufgrund der starken Schieferung zu oberflächigen dünnen Abplatzungen. Dies ist jedoch primär kein Mangel, sondern eine Materialeigenschaft von Quarzit.

Autor: Dipl.-Geol. Dr. Gerald Anthes (GEOsolutions Ingenieurbüro für Geologie | A-5350 Strobl), sowie auszugsweise Wikipedia